ERFOLGREICHE VERANSTALTUNG: "EIN MANN IST KEINE ALTERSVORSORGE!"

Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist.

Rückblick auf einen gelungenen Vortrag mit Fishbowl-Diskussion

 

Ein Mann ist keine Altersvorsorge! Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist

 

 

 

Worum es ging

 

Frauen sind heute so gut ausgebildet wie nie zuvor. Sie können theoretisch alles werden: Top-Managerin, Nobelpreisträgerin oder Bundeskanzlerin. Und trotzdem stehen immer noch die gleichen Fragen im Raum wie früher: 

Warum arbeiten so viele Frauen im Minijob? Warum haben Frauen so wenig Rente? Warum sind sie so oft finanziell abhängig von ihrem Partner und zahlen bei Scheidungen drauf? Und wie kann die zumeist unsichtbare Sorgearbeit von Frauen für Kinder und im Pflegefall besser anerkannt, aufgeteilt bzw. staatlicherseits übernommen werden?

Wir diskutierten mit: 

Helma Sick, Gründerin und Inhaberin des Beratungsunternehmens „frau und geld“, Autorin von "Ein Mann ist keine Altersvorsorge" sowie Finanzratgebern und Kolumnistin für Brigitte und Brigitte Woman

und der Moderatorin Vera Cornette, Bayerischer Rundfunk.

auf der individuellen Ebene gilt es zu beachten:

Der Verzicht auf bezahlte Erwerbsarbeit von Frauen zum Zwecke der Erledigung von Care-Arbeit führt zu Abhängigkeiten (von Männern und dem Staat), die sich auf die Kosten der Frau und der Gesamtgesellschaft belaufen. 

daher empfiehlt Helma Sick: Auseinandersetzungen über die Altersvorsorge müssen alle Frauen mit ihren Partnern führen. In Gesprächen müssen die Bedürfnisse der Partner_innen schriftlich fixiert werden - ein Ehevertrag gibt hier Sicherheit für alle Beteiligten, denn jede zweite Ehe wird in Deutschland geschieden. Hier müssen die Renteneinbußen der Frau (hartnäckig) thematisiert werden.

Eine Beratung über die Altersvorsorge sollte zudem möglichst früh in Anspruch genommen werden.

Was Politik tun sollte: Handlungsempfehlungen #2

 

Helma Sick meint: "Es darf nicht sein, dass von der Politik nur ein Lebensmodell (steuerlich) gefördert wird – wie aktuell beim Ehegattensplitting zu sehen. Es müssen Kinder gefördert werden. Das Ehegattensplitting soll (mit Bestandsschutz für bereits verheiratete Paaren) abgeschafft werden.“

In der Diskussion wurde zudem für mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten und mehr Ganztagsschulen plädiert. Minijobs sollten in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse umgewandelt werden. Die sachgrundlose befristete und damit prekäre Arbeit in Deutschland sei außerdem einzudämmen. Eine Aufwertung der frauendominierten Berufe sollte ferner weiter angegangen werden.

 

Was noch zu tun wäre: Handlungsempfehlungen #3

 

Zeitpolitisch betrachtet meint Helma Sick „Die Familienarbeitszeit wäre eine echte Lösung für die Zukunft.“

Zudem müssten Arbeitgeber flexiblere, aber nicht ausbeuterische Arbeitszeiten ermöglichen. Hier sei Einfallsreichtum gefragt!

Die gerechte Aufteilung von Arbeit in einer Partnerschaft sei für die Familienplanung wichtig.. In der Diskussion wurde auch betont: Eine Veränderung bei der Rollenverteilung bei der Ausübung von Care-Arbeit in der Familie sei längst überflüssig. Hier seien Frauen und Männer gefragt. 

Fazit: Nicht nur Gesellschaft, Unternehmen und Politik müssten umdenken, sondern auch die Frauen und Männer selbst!

Redaktion und Foto

 

Text/Redaktion: Martha Suda und Ellen Diehl  

Fotos: BayernForum


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