Gesellschaftliche Strukturen machen für Frauen ein Leben auf der Straße ungleich härter als für Männer. Aus Scham, Angst oder zum Schutz ihrer Kinder akzeptieren Frauen oft männliche Gewalt und Abhängigkeiten.
Für Frauen, die aufgrund gesellschaftlicher Strukturen und persönlicher Schicksale gezwungen sind, ein Leben auf der Straße zu führen oder in einer akuten Wohnnotlage sind, bietet das Café Neuhaus hier in Ingolstadt Schutz und Zuflucht. Das Angebot umfasst neben warmen Mahlzeiten, Waschgelegenheit, fachlicher Beratung zur weiteren Lebensstruktur, Austausch mit anderen Frauen in ähnlicher Lage, zusätzlich die Möglichkeit, eine Postadresse zu erhalten. Eröffnet wurde das Café im Januar 2024 vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF Ingolstadt e. V.). Mit grosser Empathie und Feingefühl werden alle Frauen von Fachkräften des SkF sowie ehrenamtlich arbeitende Frauen beraten und unterstützt. Das Café ist an fünf Tagen in der Woche geöffnet.
Wir Soroptimistinnen unterstützen dieses Projekt, das einzige Frauencafé unserer Region, mit persönlichem Einsatz sowie Sachspenden. In unserer Region leben über 800 Frauen in akuter Wohnungsnot-Situation.
Gewalt gegen Frauen ist die weltweit häufigste Menschenrechtsverletzung. Studien ergaben, dass etwa jede dritte Frau während ihres Lebens Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt wird. Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam vom 25.11. bis zum 10.12., dem Tag der Menschenrechte. Sie ist seit 2008 Teil der „Unite to End Violence against Women“ Kampagne des UN Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird. Die nachhaltige Verwirklichung der Grundrechte von Frauen steht dabei im Fokus.
Wir machen sichtbar in Ingolstadt: gemeinsam mit der Stadt, Unternehmen und privaten Unterstützern finanzieren wir seit 2023 die Beklebung von Stadtbussen. In 2024 fuhren 8 Stadtbusse mit der Heckbeklebung „Stopp Gewalt gegen Frauen“. Zusätzlich hängen gut erkennbar im Fahrgastraum Plakate mit den Hilfetelefonnummern für betroffene Frauen. Die Vorbereitung für die diesjährige Aktion ist bereits angelaufen!
Altersarmut ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Allerdings treffen Armut und soziale Isolation häufiger Frauen als Männer. Frauen verdienen einfach weniger als Männer (Gender Pay Gap). Sie arbeiten häufiger in Teilzeit, erziehen Kinder, kümmern sich um die Familie und pflegen sehr oft Angehörige und das führt dazu, dass sie geringere Renten erhalten für ihre Lebensleistung. Ältere Frauen sind häufig auf Unterstützung von Einrichtungen wie z.B. die regionale Tafelhilfe angewiesen.
Wir Soroptimistinnen finanzieren und packen mehrmals im Jahr spezielle Pakete für von Altersarmut betroffene Frauen. In den Paketen finden die Frauen Produkte des Alltags, die sie sich sonst nicht leisten können.
Die Ingolstädter Tafel übernimmt für uns die Verteilung und berücksichtigt Frauen, die keine familäre oder nachbarschaftliche Hilfe erfahren und zusätzlich in ihrer Mobilität durch Krankheit stark eingeschränkt sind.
Gewalt wird gelernt und weitergegeben, in der eigenen Familie oder im sozialen Umfeld. Unterschiedliche Studien weisen darauf hin, dass in der Kindheit widerfahrene häusliche Gewalt das Risikio stark erhöht, als Erwachsene selbst häusliche Gewalt auszuüben oder zu erdulden. Breite und frühe Aufklärung bzw. Training kann Gewaltspiralen durchbrechen. Da sich Jugendliche maßgeblich in ihrer Peergroup Hilfe holen, setzt die Präventionsarbeit (PräGe) direkt bei den jungen Menschen an. Zertifizierte Sozialpädagoginnen des Frauenhauses Ingolstadt schulen und stärken Jugendliche darin, Vorboten von Gewalt zu erkennen, sich vor Gewalt zu schützen, sowie Konfliktlösungen zu erarbeiten. Die Workshop geben Hilfestellung die eigene Haltung bezüglich Gewalt und ebenso die Vorformen von Gewalt zu reflektieren. Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene aller Schularten ab Jahrgangsstufe 7, ist für alle Teilnehmenden kostenfrei und wird an allen Ingolstädter Schulen angeboten. Seit Start der PräGe Workshops wurden rund 5.000 Jugendliche (coronabedingter 2-jähriger Ausfall) geschult. Die Resonanz bei Jugendlichen und Lehrkräften ist rundum positiv. Vor allem fanden die Schüler*innen, dass es angenehm war mit neutralen Personen über ein solches Thema sprechen zu können und durch die neutrale Schulatmosphäre gelang es ihnen gut sich zu öffnen und frei zu diskutieren. Ebenso wurde der respektvolle und offene Austausch mit den Mitschüler*innen positiv bewertet. Wir Soroptimistinnen unterstüten seit 2013 dieses wertvolle Angebot an Präventionsarbeit gegen häusliche Gewalt.
Ansprechpartnerinnen: Caritas Frauenhaus Ingolstadt, Telefon: 0841 309700.
Das Frauenhaus Ingolstadt ist eine Schutzeinrichtung für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt bedroht oder dieser akut ausgesetzt sind. Wir unterstützen seit 2010 die Bewohnerinnen in Form von Sachspenden, Weihnachtsaktionen sowie Spontanhilfe bei Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben.
Das Frauenhaus hilft rund um die Uhr über die Telefonnummer: 0841 309-700
Weitere Informationen gibt es über die Homepage: www.caritas-frauenhaus.de
HILFETELEFON BEI GEWALT GEGEN FRAUEN: 0800 0116 016
Mit den Bäumen fing alles an, denn „Save the Redwoods“ war das allererste soroptimistische Projekt weltweit. Der erste soroptimistische Club, 1921 von 80 Frauen aus Wirtschaft und Gesellschaft in Oakland (Kalifornien) gegründet, setzte sich für den Erhalt der legendären Jahrhunderte-alten-Redwood-Bäume ein, die zu den höchsten Bäumen der Welt zählen. Diese waren höchst gefährdet, da mit dem Holz eines Baumes mehrere Dutzend Häuser erbaut werden konnten und auch die aufkommende Industrie des 19. Jahrhunderts nutzte den Baumbestand für ihre Zwecke.
100 Jahre später und angesichts des sich verschärfenden Klimawandels erinnern wir an diese Aktion und lassen diese Idee weiterleben. Denn Bäume stehen als Symbol zum Überleben der Menschheit!
Im Einklang mit der internationalen soroptimistischen Aktion PLANTTREES und zum 10-jährigen Clubjubiläum haben wir in Ingolstadt auf dem Gelände des Piusparks eine Elsbeere gepflanzt. Wir „besuchen“ unsere Elsbeere mehrmals im Jahr, um zu sehen wie gut sie wächst und gedeiht.
Kultur ist Leben und Erleben: Musik, Theater, Literatur, Kunst und Tanz sind Herzstücke jeder Gesellschaft. Die Gründung eines Kulturfonds für die August-Horch-Schule sollte allen Kindern den Zugang zur kulturellen Vielfalt und Bildung ermöglichen. Wir, der SI-Club Ingolstadt engagierte sich auch auf diesem Weg für Chancengleichheit.
Zusätzlich finanzierten wir für die Schule durch Spenden und unser ehrenamtliches Engagement ein Übungklavier sowie eine hochwertige technische Ausrüstung. Ein von uns organisierter "girlsonlyday" für die Mädchen der 8. und 9. Klassen brachte für alle Teilnehmerinnen Spaß und Freude.
Von Ende 2020 bis Anfang 2022 waren wir Teil des Unterstützer-Netzwerks von STARTUP F und ermöglichten Existenzgründerinnen die Umsetzung ihrer Businessideen. "Mit unserer fiananziellen Unterstützung fördern wir Frauen zukunftsfähige und innovative Unternehmensgründungen zu starten und erfüllen durch dieses Engagement eines unserer wichtigen SI-Ziele:
Die Lebensbedingungen und den Status von Frauen und Mädchen durch Bildung und Empowerment zu verbessern" so Kathy Zängler, SI-Club Präsidentin 2020-2022.
Das Bambini Haus ist ein Ort für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder von null bis sechs Jahren die vom Jugendamt in Inobhutnahme gegeben werden müssen. Kinder die aufgrund von Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch oder Verwahrlosung einer intensiven Betreuung bedürfen.
Kinder sind die Zukunft, sie brauchen unsere Unterstützung. Im besonderen Kinder, deren famliäres Umfeld kritisch, tragisch und traurig ist und deshalb engagierten wir uns für das Bambini-Haus in Ingolstadt.
MIt Hilfe unserer Spender konnten wir in 2020 einen großen Kletterturm mit Rutschen sowie eine Doppelschaukel auf dem Gartengelände des Bambinihauses aufbauen lassen. Zusätzlich wurde ein elektrisches Lastenfahrrad für die Einrichtung finanziert.
Das Mutter-Kind-Haus gibt acht Müttern und ihren Kindern ein Zuhause auf Zeit. Die Wohngruppe ist rund um die Uhr betreut und hat 365 Tage im Jahr geöffnet. Aufgenommen werden Mütter und schwangere Frauen jeden Alters, die sich in Notlage befinden und Hilfe benötigen. Wir unterstützten die Einrichtung inform von Sachspenden und finanzierten wichtige Hilfsmittel, um den Alltag für Frauen mit ihren Kindern zu verbessern und damit auch deren Lebensperspektive hoffnungsvoller zu gestalten. So haben wir in 2019/2020 für das MuKi Holzspielzeug, Terrassenbeschattung und Terrassenmöbel aus unseren Spenden finanziert.
Das Haus Ammeli ist eine Wohngruppe für Eltern mit Kind zur Unterstützung der Verselbständigung, bzw. für Eltern, welche vorübergehend in eine Krise geraten sind. Im Haus Ammeli wird von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends von erfahrenen Sozialpädagogen, Familientherapeuten und einem psychologischen Fachdienst betreut. Die Einrichtung ist ein Haus für Mutter-Kind / Vater-Kind Betreuung und Begleitung. Die Unterbringung erfolgt in einem Wohnhaus mit Garten im Stadtgebiet Ingolstadt. Die Ausgestaltung der Hilfe richtet sich nach dem Bedarf, den Notwendigkeiten und Stärken der Familie. Sie ist ressourcenbezogen, perspektivisch orientiert und zielt auf Selbsthilfe.