Durch den Verein „INUKA - Patenschaften für Tansania e.V.“ und deren Vorsitzende Kerstin Su, einer engagierten jungen Grundschullehrerin aus Ingolstadt wird dies vor Ort in Arusha ermöglicht.
Als Kerstin Su vor ca. 10 Jahren den Verein gründete, fing es damit an, im Freundes- und Bekanntenkreis 25 €-Spenden zu erhalten, um damit jeweils einem Kind vor Ort eine Schuluniform kaufen zu können, damit es am Unterricht teilnehmen darf. Weiteres Engagement folgte und so wird zurzeit knapp 70 Patenkindern des Vereins u. a. die komplette Schulausbildung finanziert, weil die Eltern dies finanziell nicht stemmen können, bzw. die Eltern der Kinder zum Teil oder auch gar nicht mehr leben.
Das aktuelle Projekt von SI Club Ingolstadt in Zusammenarbeit mit "INUKA" stellt den täglichen Zugang zu Bildung für Mädchen durch Hygieneartikel (Binden) sicher. Denn für Mädchen ab der Pubertät ist es normalerweise nicht möglich, während ihrer Periode die Schule zu besuchen. Durch fehlende Aufklärung und vor allem fehlende Hygieneartikel besuchen die Mädchen 5-8 Tage pro Monat keine Schule. SI-Club Ingolstadt finanziert Landestypische, wiederverwendbare Binden deren Verteilung "INUKA" vor Ort übernimmt. So ermöglichen wir 702 Mädchen für 2 Jahre, in den entsprechenden 5-8 Tagen pro Monat, die Schule nicht zu versäumen. Zudem wird durch Unterricht vor Ort für zusätzliche Aufklärung in gemischten Klassenzimmern gesorgt. "INUKA" hatte sich dieses Ziel mit den bereits individualisierten 702 Mädchen für 2021 gesetzt und SI-Club Ingolstadt freut sich, dieses Ziel nun mit unserer Spende verwirklichen zu können.
„Cartable Soroptimist“ ist ein Bildungsprojekt für Mädchen in Mali. Zweck des Projektes ist es, Mädchen im ländlichen Raum die schulische Fortbildung nach der sechsjährigen Schulpflicht um weitere drei Jahre zu ermöglichen. Mangels finanzieller Möglichkeiten brechen nämlich viele Mädchen den weiteren Schulbesuch ab, um im Familienverband zum Unterhalt beizutragen. Dem wirkt dieses Projekt entgegen.
Lernwillige Mädchen, die das 9. Schuljahr beendet haben, werden bis zum Ende der Berufsausbildung oder bis zur Matura ( Hochschulreife) unterstützt. Eine finanzielle Unterstützung in Höhe von € 220 pro Mädchen und Schuljahr stellt sicher, dass die Mädchen Lehrmittel, Kleidung und pädagogische Betreuung erhalten.
Das Projekt wird in Kooperation mit den Soroptimistinnen des SI Clubs Lumière in Bamako durchgeführt. Sie entwickelten es, überwachen den sinnvollen Einsatz der Spendengelder und betreuen die Stipendiatinnen während des Schuljahres. Ganz bewusst fördert das Projekt den Schulbesuch von Mädchen im ländlichen Raum, um durch bessere Ausbildung die Landflucht hintan zu halten. Gleichzeitig bewirkt der längere Schulbesuch eine spätere Heirat und letztendlich ein Sinken der Geburtenrate. Der erfreuliche Ablauf des Projektes zeigt positive Auswirkungen nicht nur auf die Schülerinnen, sondern auch auf die Gemeinden, deren Bevölkerung den Wert von Bildung an sich schätzen lernt.
In Österreich wurde „Cartable Soroptimist“ vom Club Bregenz/Rheintal initiiert und begann mit 25 Stipendien im Schuljahr 2000/01. Der Erfolg des Projektes und seine Sinnhaftigkeit veranlassten den Club Bregenz/Rheintal österreichische SI Clubs zur finanziellen Mitwirkung an dem Projekt einzuladen. Diese Kooperation ermöglichte es, die Anzahl der Stipendien auf jährlich 65 zu steigern. Damit wurde vielen Kindern eine weiter führende Bildungsmöglichkeit eröffnet, einigen sogar bis zur Hochschulreife.
Bisher haben über 200 Mädchen die Schulbildung abgeschlossen, weitere 100 sind noch in Ausbildung (Stand Februar 2015).
Anfang des Jahres 2017 erhielten wir Post aus Mali, in der uns von der allgemeinen Wertschätzung des Projektes in der Bevölkerung und einer entsprechenden Anerkennung der Soroptimistinnen berichtet wurde. Allein im Schuljahr 2016/17 können mit Hilfe der Finanzierungen aus Österreich und Deutschland (z.B. auch aus Ingolstadt) 156 Mädchen weiterhin die Schule besuchen.
Überzeugt von diesem Projekt finanziert SI Club Ingolstadt anlässlich seines 5 jährigen Jubiläums in 2015 5 weitere Stipendien.
Schulbildung für syrische Flüchtlingskinder
Durchführung des Projekts mit Unterstützung von Clubs von Soroptimist International Deutschland
Zwischenbericht der Welthungerhilfe Stand März 2017
Berichtszeitraum: September 2016 – Januar 2017 Projektlaufzeit vorerst verlängert bis Juni 2018
Die humanitäre Lage in der Region
Anfang 2017 jährte sich der Beginn des Syrienkonflikts zum sechsten Mal. Der Krieg hat die, wie die UN betont, größte Humanitär- und Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Vor dem Bürgerkrieg konnte sich Syrien allein versorgen und besaß einen guten Bildungsstand - alle Kinder gingen zur Schule. Nach sechs Jahren Bürgerkrieg herrscht in Syrien nun eine der größten humanitären Krisen der Nachkriegszeit. Über 5 Millionen Menschen sind aus Syrien geflohen, 6,1 Millionen sind auf der Flucht im eigenen Land (Stand März 2017). Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht, und auch eine substantielle Verbesserung der humanitären Lage ist nicht absehbar. Nach Angaben des UN-Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sind momentan 13,5 Millionen Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch die Lage im benachbarten Irak ist desolat. 3,2 Millionen Irakerinnen und Iraker sind im eigenen Land auf der Flucht. Viele Menschen wurden bereits mehrere Male vertrieben. Insbesondere die Eroberung der Provinz Ninewa durch den IS ging mit Massenmorden (vor allem an den Jesiden), Vertreibung und Zerstörung ganzer Dörfer und Infrastruktur einher.
Die Welthungerhilfe leistet seit November 2012 Nothilfe für Bürgerkriegsopfer in Syrien. Mit den zunehmenden Flüchtlingsströmen in die Türkei und in den Nordirak, sowie weiteren Vertreibungen innerhalb des Iraks wurde die Welthungerhilfe auch in diesen Ländern aktiv. Sie versucht mit ihrer Arbeit einen Beitrag zum Überleben von syrischen und irakischen Flüchtlingen zu leisten. Der Fokus liegt dabei auf Menschen, die in Städten und Dörfern außerhalb der Lager leben.
Aktuelle Situation der Schulen in der Provinz Mardin
Dass die Türkei zurzeit für viele Überraschungen gut ist, ist aktuell allseits bekannt. So ist es in der Provinz Mardin mittlerweile zu einer wichtigen Entscheidung für die syrischen Flüchtlingskinder gekommen. Diese werden nun – ähnlich wie in Deutschland – in staatliche Schulen integriert. Damit soll, was grundsätzlich zu begrüßen ist, die Integration der Flüchtlingskinder besser gefördert werden. Wenn es auch begrüßenswert ist, dass die schulische Ausbildung nun zunehmend vom türkischen Staat übernommen wird, so bringt dies für viele Flüchtlingsfamilien jedoch auch neue Probleme mit sich. Zum einen sind die türkischen Sprachkenntnisse vieler Kinder noch nicht ausreichend, zum anderen kann es vorkommen, dass Kinder einer Familie auf unterschiedliche Schulen gehen und verschiedene Schulwege zurücklegen müssen. Die Welthungerhilfe hat in zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der lokalen Behörden auf die daraus resultierenden Schwierigkeiten für die Kinder und deren Familien hingewiesen. Ebenso baten wir um weitere Informationen darüber, wie der sehr kurzfristig erfolgte Erlass konkret umgesetzt werden soll und welche weitergehenden Pläne bestehen. Vor allem auch, weil dieser Erlass bisher nur für die Provinz Mardin gilt.
Für die mehr als 2.000 Flüchtlingskinder, die bisher von den durch die Soroptimistinnen geförderten Schulen in der Provinz Mardin betreut worden sind, bringt die neue Situation zwar – häufig größere – Umstellungen mit sich; ohne die bisher geleistete Hilfe würden diese aber wesentlich schwieriger fallen.
Natürlich werden die betroffenen Familien weiterhin unterstützt mit Lebensmitteln, durch Beratungs- und Ausbildungsangebote. Während noch offen ist, wie das von der Welthungerhilfe mit Hilfe von Großspendern sanierte Schulgebäude künftig genutzt wird, kann die besonders von den Soroptimistclubs finanzierte Ausstattung der Schule weiterverwendet werden. Die für das kürzlich fertiggestellte Sprachlabor der Schule gekauften Computer werden mit Zustimmung der Soroptimistinnen dem Kulturzentrum „Arts Anywhere“ in der Stadt Mardin übergeben und dienen damit weiter ihrem ursprünglichen Zweck.
Das Arts Anywhere Center wird bereits seit mehreren Jahren von der Welthungerhilfe unterstützt. Dieses kleine Zentrum, das als „Zirkus-Schule“ begann, ist für viele Flüchtlingskinder ein wichtiger Ort der Freude in ihrem oftmals harten und tristen Alltag. Über die Zeit hat es sich zu einer Begegnungsstätte für syrische und türkische Kinder mit vielen kreativen Angeboten entwickelt. Neben der Zirkus-Schule gibt es mittlerweile Sport-, Musik- und Bastelaktivitäten und auch Sprach- und Computerkurse. Viele Kinder, die bisher die Schule in Mardin besuchten, nehmen hier an Kursen und Aktivitäten teil und können dabei auch das Sprachlabor nutzen.
Vorschlag für den Einsatz der soroptimistischen Spenden von Feb. – Juni 2017
Obwohl der türkische Staat nun a lso in derProvinz Mardin die syrischen Kinder systematisch beschult und damit auch die Verantwortung für deren Schulausbildung übernimmt, bleibt es in den unmittelbaren Nachbarregionen problematisch für die geflüchteten Familien und vor allem für die Kinder. Sie sind weiterhin auf Hilfe angewiesen. In Diyarbakir beispielsweise, der zweitgrößten Stadt in Südostanatolien, unterstützt die Welthungerhilfe bereits seit Anfang 2016 eine Schule für syrische und irakische Flüchtlingskinder. Geschätzt leben zurzeit 30.000 Flüchtlinge in Diyarbakir, 12.000 davon sind im
schulpflichtigen Alter. Die von der Welthungerhilfe geförderte Schule heißt Diyarbakr Suriye okulu = Diyarbakr syrian school. Täglich besuchen ca. 850 Kinder den Unterricht, obwohl die Schule mehr Kinder aufnehmen könnte.
Die Schule hat 45 syrische Lehrerinnen und Lehrer, die ein monatliches Gehalt von ca. 350 Dollar über den türkischen Staat, finanziert durch UNICEF, erhalten. Ebenso unterrichten 20 türkische Lehrerinnen und Lehrer an der Schule. Der Unterricht findet auf Arabisch satt, türkischer Sprachunterricht ist verpflichtend für alle, Englisch je nach Klasse fakultativ.
Da die Schule etwas außerhalb liegt, ca. 12 Kilometer von der Innenstadt entfernt, kann die überwiegende Zahl der Kinder die Schule nur erreichen, wenn es für sie einen kostenlosen Bustransport gibt. Also eine Situation wie bislang in der Provinz Mardin.Auch in Diyarbakir kämpfen die Familien hart um ihren Lebensunterhalt. Ein tägliches Busticket ist für die meisten Familien nicht erschwinglich - schon gar
nicht, wenn sie mehrere Kinder haben.Viele Familienväter verdienen ihr Geldals Tagelöhner, beispielsweise auf dem Bau oder in der Landwirtschaft und
haben mehrere Jobs. Auch die Kinder müssen häufig arbeiten, teilweise nach dem Unterricht oder am Wochenende. Sie tragen zum Beispiel den Marktbesuchern ihre Einkäufe nach Hause, räumen in Geschäften Regale ein oder fegen in Friseursalons. Einige übernehmen auch Arbeiten in Fabriken und auf Baustellen, die selbst für Erwachsene körperlich (zu) anstrengend sind.
Ende 2016 ist die Finanzierung des Bustransportes für diese Schule ausgelaufen. Für die meisten Kinder bedeutet das, dass sie nicht mehr oder aber nicht mehr jeden Tag in die Schule gehen können. Die Welthungerhilfe möchte daher mit Unterstützung der Soroptimistinnen den Bustransport in Diyarbakir wieder aufnehmen, damit 800 Kinder aus syrischen und irakischen Flüchtlingsfamilien regelmäßig die Schule besuchen können. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass diese Kinder eine fundierte Schulausbildung und somit die Chance erhalten, sich später zu qualifizieren und einen Beruf zu ergreifen, der sie und ihre eigenen Familien – in ihrer Heimat oder in der Fremde – ernähren kann, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Das Projekt bleibt also das Gleiche, der Bedarf ebenso, nur der liegt etwas weiter nördlich.
Deutsche Soroptimistinnen spendeten seit 2015 über 307.000 € für Schulprojekte zugunsten Syrischer Flüchtlingskinder. Die Projektunterstützungen wurden erfolgreich in Abstimmung mit der Welthungerhilfe abgeschlossen.
Nach dem katastrophalen Erdbeben im April wurde Nepal im Monat Mai von weiteren schweren Nachbeben erschüttert. Besonders in den schwer zugänglichen Bergregionen hat sich die Situation nochmals dramatisch verschärft. Viele Himalaya-Dörfer wurden durch weitere Erdrutsche von der Außenwelt abge-schnitten. Die regenreiche Monsunzeit erschwert die Lage der
Menschen zusätzlich und behindert die Arbeit der Rettungs- und Hilfsteams ganz entscheidend. Eine halbe Million Häuser wurden in Nepal zerstört oder schwer beschädigt. Laut UN sind 2,8 Millionen Menschen obdachlos geworden, allein 1,7 Millionen Kinder sind betroffen und brauchen Beistand und Hilfe.
SI ist ein weltweites Netzwerk und wir fühlen uns in dieser Situation unserem internationalen Gedanken „weltweit eine Stimme für Frauen und Kinder“ verpflichtet. Gerade Kinder und Familien brauchen unsere nachhaltige Unterstützung, jetzt, aber auch in den kommenden Monaten. Langfristige Hilfestellung ist notwendig, um zerstörte Strukturen und Lebensräume dauerhaft wieder aufzubauen. Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, Hilfe für Nepal so lange fortzusetzen, bis die Menschen im Himalaya-Gebiet zu einem menschenwürdigen Leben zurückkehren können. Der SI Club Kathmandu hat bereits erste Hilfsprojekte umgesetzt und um weitere Unterstützung gebeten. SI Deutschland wird in enger Zusammenarbeit mit Club Kathmandu weitere Hilfsprojekte auswählen, deren Ziel es ist, die Existenz von Frauen und Kindern zu sichern und die Lebensbedingungen nachhaltig zu normalisieren.
Der SI-Club Ingolstadt hat den Erlös der Veranstaltung „Kids for kids RUN – Kinder laufen für Nepal“ dem Projekt zu kommen lassen, dessen Schwerpunkt es ist die Chancen der nepalesischen Mädchen und Jungen für eine bessere Zukunft zu stärken und zu fördern.