Forderung "Frauenrechte sind Menschenrechte" hat noch immer seine Daseinsberechtigung.
Die deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857 – 1933) schrieb 1889: „Wie der Arbeiter vom Kapitalisten unterjocht wird, so die Frau vom Manne; und sie wird unterjocht bleiben, solange sie nicht wirtschaftlich unabhängig dasteht.“
In ihrem Kampf für die Emanzipation, in dem sie sich bewusst von der bürgerlichen Frauenbewegung abgrenzte, gelang es ihr während der zweiten sozialistischen internationalen Frauenkonferenz 1910 den Internationalen Frauentag zu initiieren, der am 19. März 1911 erstmals begangen wurde
(seit 1921 am 8. März).
Auch nach mehr als 100 Jahren des Einsatzes für die Feststellung und Forderung „Frauenrechte sind Menschrechte“ hat der Weltfrauentag immer noch seine Daseinsberechtigung. Es gilt Strukturen der Gleichstellungspolitik zu stärken, Sorgearbeit umzuverteilen, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik gerecht zu gestalten. Wir brauchen eine gleichberechtigte Repräsentanz und Teilhabe, unser Gesundheitssystem muss geschlechtergerecht sein und Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss immer noch bekämpft werden.
Unser Rechtsstaat ist nur demokratisch, wenn er auf einer geschlechtergerechten Gesellschaft aufbaut.
Bewusstmachen, Bekennen und Bewegen
heißt, die Stimme nicht nur am 8. März zu erheben, sondern auch sich konsequent für die Gleichstellungspolitik einzusetzen. In diesem Wahljahr haben wir sogar die Chance, daran mitzuwirken!
Dr. Renate Tewaag, Präsidentin SID (2019 - 2021)
05.03.2021