SI Club Ingolstadt organisiert erfolgreichen Abend zum Thema „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“
SI Club Ingolstadt hatte mit der neuen Präsidentin Ellen Gebhardt eingeladen, einen Blick auf dieses sehr wichtige Thema zu werfen. Mit dem jährlichen Veranstaltungsformat „Gespräche mit SI – Verbinden und Bewegen“ hat der SI Club Ingolstadt kompakt und kompetent Wissenswertes rund um die Vorsorge vor weiblicher Altersarmut geliefert.
Viele Frauen stehen heute finanziell auf eigenen Beinen. Aber es gibt immer noch die, die sich auf einen „Versorger“ verlassen und darauf vertrauen, dass die große Liebe schon hält. Die Realität sieht oftmals anders aus. Die Romantik verschwindet und nach einer Trennung verlieren häufig die Frauen, die ihren Beruf für die Familie aufgegeben haben, ihre finanzielle Basis. Auf lange Sicht droht ihnen sogar die Altersarmut. Mit diesem Hintergrund wurde der Abend eingeleitet von Frau Christine Einödshofer, Leiterin des Amtes für Soziales in Ingolstadt, die hochkompetent einen Blick über die aktuelle Lage in Ingolstadt gab. So ist z. B. die Zahl der weiblichen Bezieher von Grundsicherung durch die Stadt Ingolstadt 1,5-mal so hoch wie die der männlichen Bezieher von Grundsicherung.
Als Hauptrednerin räumte die Buchautorin, Brigitte Kolumnistin und Finanzexpertin für Frauen, Helma Sick, anschließend in ihrem Vortrag mit Illusionen, Vorurteilen und falschen Rollenvorstellungen auf. „Frauen können heute - im Gegensatz zu früher - alles werden. Trotzdem führen viele junge Frauen ein Leben wie ihre Mütter und Großmütter“, so Helma Sick. Oft werde ein „statusträchtiger Haushalt geführt und ein Minijob für Geschenke angenommen“. Jede studierte Hausfrau koste den Staat mehr als 500.000 €. Zwar zeigten Umfragen bei jungen Frauen auf, dass sie unabhängig sein möchten, doch die Realität, wenn es dann soweit ist und Kinder kommen oder Pflegedienste innerhalb einer Familie gefragt sind, sähe es oftmals anders aus. Gerade bei gut ausgebildeten jungen Frauen sei eine Rückkehr zur traditionellen Rollenverteilung zu beobachten. Aussagen wie „mein Kind ist mein Beruf“ führten dazu, dass viele Frauen die Ehe doch wieder als Vorsorgemodell ansehen, was aber gerade nach dem neuen Scheidungsrecht nicht mehr möglich ist.
Helma Sick empfiehlt auch deshalb jungen Frauen die Vorteile einer Berufstätigkeit wie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, geistige Anregung und finanzielle Unabhängigkeit in ihre Überlegungen, wie ihr „Frauenleben“ aussehen soll, mit einzubeziehen. Generell möchte Helma Sick durch ihre Statements lediglich zum Nachdenken anregen und niemandem ein Modell aufdrängen. Grundsätzlich regt sie zumindest schon für den Anfang der festen Bindung einen Vertragsschluss darüber an, welche Rollenverteilung wie erfolgen und dann auch ausgeglichen werden soll: „Liebe Frauen, seid lieber jetzt unromantisch, als später arm“. Ganz nach dem Motto „Hope for the best, prepare the worst” empfiehlt sie eine Vorsorge zu treffen.
Ihr Vortrag sorgte für eine angeregte Diskussion. Anschließend entstanden im Nachgang beim Flying Buffet und geistreichen Getränken noch viele großartige Diskussionen.