Die informative und aufrüttelnde Ausstellung mit Begleitprogramm im Landratsamt Starnberg vom 14.11. - 24.11.2016
Immer wieder lesen wir in der Zeitung über gewalttätige Familienväter, die Frau und Kinder über Jahre terrorisieren. Oft wollen wir glauben, dass dies seltene Ausnahmen sind. Häusliche Gewalt kommt aber leider sehr viel häu- figer vor: Jede vierte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch den eigenen Partner. Was viele ebenfalls nicht wissen: Häusliche Gewalt findet sich in allen sozialen Schichten und in allen Altersgruppen.
Doch jeder einzelne Fall ist einer zu viel! Niemand darf zusehen, wie Frauen von ihren Partnern unterdrückt, ge- schlagen und missbraucht werden. Häusliche Gewalt geht uns alle an und darf nicht länger als Tabu gelten. Wer sich einmal mit dem Thema auseinander gesetzt hat, weiß viel besser, welche Ausmaße häusliche Gewalt annehmen kann, wo Hilfe zu finden ist und wie man betroffene Frauen am besten unterstützt.
Die Wanderausstellung „Blick dahinter – Häusliche Ge- walt gegen Frauen“ rüttelt auf, bietet Einsichten und infor- miert über konkrete Wege aus der Krise. Denn keine der Frauen darf allein gelassen werden.
Haben Sie den Mut, hinter die Fassade zu blicken und las- sen Sie uns gemeinsam für die Rechte von gewaltbedroh- ten Frauen und deren Familien eintreten.
Mit freundlichen Grüßen
Emilia Müller Staatsministerin
Mitten unter uns
Diese Ausstellung nimmt sich eines Themas an, das mit großen Emotionen verbunden ist. Wie fühlt sich eine be- troffene Frau? Wie kommt es zu den Gewaltausbrüchen und wie wirkt sich die Gewalt aus? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Auf viele Fragen gibt „Blick da- hinter“ eine Antwort. Die Ausstellung entkräftet Vorur- teile, nimmt Ängste und vermittelt wichtige Informationen.
Großformatige Bildwände, authentische Situationsbe- schreibungen und Hörstationen verdeutlichen das Thema anhand beispielhafter Paarkonstellationen und Gewalt- formen. So erhält der Betrachter einen „Blick dahinter“, nämlich hinter die Kulissen vermeintlich heiler Familien.
Gleichzeitig informiert die Ausstellung, die in Koopera- tion mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern entstanden ist, über die Hilfsangebote, die es bayernweit gibt. Denn von alleine kommen die meisten Betroffenen nicht mehr aus der be- drohlichen Situation heraus und wissen oft nicht einmal, dass es konkrete Anlaufstellen für sie gibt. Vorrangig sind dies die Notrufe und Frauenhäuser, die in ganz Bayern Beratung, Hilfe, Schutz und Ausweg bieten. Die Hilfsangebote beziehen sich auch auf die Kinder, die in vielen Fällen zusätzliche Leidtragende sind. Häufig wird gerade die Not der Kinder irgendwann zum Haupt- antrieb für die Frauen, sich Unterstützung zu holen und ihr Leben zu ändern.
„Zuerst bleibt man wegen der Kinder. Zuletzt geht man wegen der Kinder.“
Letztlich ist jedoch jeder von uns aufgefordert, den „Blick dahinter“ zu wagen und bei etwaigen Anzeichen häuslicher Gewalt im Familien-, Freundes- oder Bekann- tenkreis aktiv zu werden und einzugreifen. Auch dazu macht diese Ausstellung Mut.
Begleitprogramm
zur Wanderausstellung
Häusliche Gewalt gegen Frauen
vom 14. bis 25. November 2016 im Landratsamt Starnberg
Die Wanderausstellung wird vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zur Verfügung gestellt.
Montag, 14.11.2016, ab 16:30 Uhr
17:00 Uhr Ausstellungseröffnung mit den Schirmpaten:
Dr. Ulrike Haerendel, stellvertretende Direktorin und Studienleiterin für u.a. Geschlechter- und Gleichstellungs- fragen an der Evangelischen Akademie Tutzing
Landrat Karl Roth
Führung durch die Ausstellung Kleines Fingerfood-Buffet
Ort: Landratsamt Starnberg, Foyer 19:30 Uhr Kino Breitwand Starnberg:
SAT1-Drama „Die Ungehorsame“ (Eintritt frei)
Dienstag, 15.11.2016, 14:00 Uhr
Kurzreferat für Seniorinnen und Senioren: „Erscheinungsformen Häuslicher Gewalt, Täter-Opfer-Beziehungen, Wege aus dem Gewaltkreislauf“
anschließend Diskussionsmöglichkeit und Führung durch die Ausstellung
Referentin: Kriminalhauptkommissarin Silke Poller, Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
Ort: Landratsamt Starnberg, Großer Sitzungssaal
Mittwoch, 16.11.2016, 16:00 Uhr
Fachvorträge
„Psychische Folgen von Partnerschaftsgewalt“
Referent: Dr. med. Claus E. Krüger, MBA, Chefarzt Abteilung für Psycho- somatische Medizin und Psychotherapie der Kreisklinik Ebersberg
17:15 – 17:45 Pause mit kleinem Imbiss „Das Trauma der Häuslichen Gewalt –
Warum bleiben Frauen in Gewaltbeziehungen?“
Referentin: Sabrina Courtial, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, evangelische Theologin, Supervisorin
Ende der Veranstaltung: 19:00 Uhr Ort: Klinikum Starnberg, Casino
Montag, 21.11.2016, 14:00 Uhr u. 16:00 Uhr
Vortrag für pädagogische Fachkräfte:
„Erscheinungsformen Häuslicher Gewalt, Täter-Opfer-Beziehungen, Wege aus dem Gewaltkreislauf“
anschließend Diskussionsmöglichkeit und Führung durch die Ausstellung
Referentin: Kriminalhauptkommissarin Silke Poller, Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
Ort: Landratsamt Starnberg, Großer Sitzungssaal
Donnerstag, 24.11.2016, 17:30 Uhr
Fachvorträge
„Sicherheit hat Vorrang! Schutz vor Gewalt für Frauen und Kinder – Problemstellungen im Umgangs- und Sorgerechtsverfahren“
Referentin: Prof. Dr. Susanne Nothhafft, Katholische Stiftungsfach- hochschule Abt. München
18:30 – 19:00 Pause mit kleinem Imbiss
„Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt auf Kinder und
Schutzmöglichkeiten“
Referent: Dr. Heinz Kindler, Deutsches Jugendinstitut Ende der Veranstaltung: 20:00 Uhr
Ort: Landratsamt Starnberg, Großer Sitzungssaal
alle Veranstaltungen sind kostenfrei!
eine initiative des runden tisches gegen Häusliche gewalt – Starnberg
Veranstalterinnen:
Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder des Polizeipräsidiums Obb. Nord | Frauen helfen Frauen Starnberg e.V. | Frauenhaus Murnau | Kinderschutzbund Kreisverband Starnberg e.V. | Landratsamt Starnberg – Gleichstellungsstelle