Equal Pax Day: Frauen setzen sich mit roten Taschen für Entgeltgleichhiet zwischen Männer und Frauen ein. Auch SI-Club Ingolstadt ist dabei!
Ingolstadt (mbl) Rund 20 Frauen aus Politik, Gesellschaft und den Behörden versammelten sich am Samstagmittag in der Ludwigstraße vor dem Schliffelmarkt, um - ausgestattet mit roten Stofftaschen - für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern miteinander einzustehen.
Rund 20 Frauen und einige wenige Männer kamen am Samstag vor dem Schliffelmarkt zusammen, um auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Als Zeichen dienten rote Taschen.
Zwischen den beiden Geschlechtern klafft laut dem Statistischen Bundesamt seit Jahren eine Lohnlücke von konstant durchschnittlich rund 21 Prozent. In Tagen ausgedrückt bedeute dies, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt die ersten 77 Tage des Jahres arbeiten, ohne dafür Lohn zu erhalten. Dagegen gehen auch in Ingolstadt am jeweiligen Stichtag, heuer ist es der 18. März, Frauen sowie Männer auf die Straße, um ihrem Protest dagegen Ausdruck zu verleihen.
Der als Equal Pay Day bekannte Aktionstag findet in Ingolstadt bereits seit einigen Jahren statt. Dieses Mal hatten die Initiatorinnen von der Gleichstellungsstelle Ingolstadt rote Stofftaschen, bedruckt mit dem Aktionslogo, mitgebracht, um sie an die Fußgänger zu verteilen. Ob es an den praktischen Taschen lag oder es vielmehr als Ausdruck einer besonderen Solidaritätsbekundung zu verstehen war, dass einige Passanten gleich nach mehreren Exemplaren verlangten, sei dahingestellt. Für Anja Assenbaum von der Gleichstellungsstelle steht ohnehin etwas anderes im Vordergrund. Sie sieht in der seit Jahren konstanten Lücke eine deutlich steigende Brisanz des Themas. "Es wäre schön, wenn sich hier etwas verändern würde", sagte sie im Gespräch mit dem DK. Zwar sei es seit der Einführung des Mindestlohns zu einer leichten Abmilderung gekommen. "In Ingolstadt beträgt die Lücke aber fast 37 Prozent", weiß sie und ergänzt, dass dies durch den technisierten Arbeitsmarkt vor Ort bedingt sei.
Grundsätzlich seien die Ursachen jedoch vielfältig und liegen im Wesentlichen darin, dass Frauen oft in Teilzeit beschäftigt seien, in der Regel in bestimmten Berufen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter ganz fehlten oder sie ihre Erwerbstätigkeit aus familiären Gründen häufiger unterbrechen. Dies habe in der Konsequenz zur Folge, dass Frauen häufiger von Altersarmut bedroht seien als Männer. Was man dagegen tun könne? "Typische Frauenberufe wie in der Pflege sollten besser bezahlt werden und damit auch für Männer attraktiver werden", nennt Assenbaum ein Beispiel. Es seien aber auch die Männer gefordert. Sie könnten demnach ihre Frauen und Töchter dabei unterstützen, Männerberufe zu ergreifen und als deren Vorgesetzte Frauen fördern. Ebenso brauche es genauso Männer, die selbst in Teilzeit arbeiten, um eine Normalität herzustellen.
(aus Donaukurier, 18.03.2019)